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Upfinger Ried

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Was dem Besucher eher in den frühen herbstlichen oder frühjährlichen Morgenstunden im klassischen Albnebel vergönnt sein dürfte: Mehr als vier Meter Sichtweite sind nicht zu haben, der Arbeitsgenosse schält sich plötzlich und halbwegs unerwartet aus dem Nebel links der Straße. Dafür allerdings arbeitet sich eine weitere halbe Stunde später die Sonne aus den sanften Hangverläufen, die hinter der nun finalisierten Form der Installation erkennbar werden. Nicht nur fürs Foto praktisch, auch für den ersten eigenen Testlauf: Stimmt alles? Passt es auch so wie vorgestellt?

 

Der Betrachter steht nun diversen Insektenhotels und auch einigen, die das nur der Form nach zu sein behaupten gegenüber. Die kleinen hölzernen wären, würden sie nicht nur im Winter hier stehen, tatsächlich funktionstauglich, die größeren sind eher eine Annäherung an die klassische Form, ein Wegrücken allerdings vom Material, ein Versuch den üblichen Kontext neu zu arrangieren und so für Erstaunen zu sorgen, denn sie beherbergen nicht tierische Bewohner, sondern eher menschliche Blicke. Sie sollen einerseits fernrohrartig aus der Landschaft Facetten lösen, andererseits beherbergen sie unsere eigenen Blicke. Schließlich sind sie Bildträger für dreierlei Motive. Von links nach rechts: Eine foto/grafische Struktursuche nach den prägenden Grundformen einer Landschaft, zweitens eine landschaftliche Reduktion zwischen Pointilismus und "Pixelismus", die nicht nach Grundformen sucht, sondern diese erzeugt - und drittens eine zeichnerisch erstellte Serie, die sich mit den Maschinen beschäftigt, die das Land dahinter geformt haben.

Ursprünglich geplant auch um den Blick auf das Naturschutzgebiet dahinter zu lenken, musste die Installation leider aus planerischen Gründen einige Meter umziehen.             

Die einzelnen Objekte, halbkreisförmig angeordnet, erschließen sich durch ihre flächenhafte Ausdehnung ihren eigenen Raum. Von Menschenhand gefertigte Formen stehen kopflastig, aufrecht nebeneinander und symbolisieren ein Miteinander von Natur und künstlich Geschaffenem, deren Koexistenz für den Fortbestand der Biodiversität von Nöten ist.

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